Freitag, 7. September 2007

Kurz notiert

In Florida angekommen.
Fast 40 Grad.
Sauarg schoen hier.
Der restliche Urlaub wird im Beach House verbracht.
Heisst, jeden morgen vom Bett direkt ins Meer.

Und das Beste: Unsere Koffer sind auch wieder da!

Dienstag, 4. September 2007

Der Deppenmagnet in amerikanischen Großstädten

Ich muss sagen, dass wir bei unserem Roadtrip nicht immer in den besten Gegenden der Hauptstädte übernachten. Und da darf man sich eigentlich nicht wundern, wenn einem ein bisschen kranker Scheiss passiert. Find ich auch gut, denn dann hat man ja wenigstens was zu erzählen. Aber es ist interessant festzustellen, dass mich mein Deppenmagnet sogar bis nach Amerika verfolgt und sich nicht einmal in den Innenstädten der Metropolen ausschalten lässt. Hier zwei Ausschnitte aus den schrägsten Dialogen der vergangenen zwei Tage:

Philadelphia. Vorstadt. Ich stehe alleine vorm Hotel und warte auf die anderen. Ein zahnloser Mann mittleren Alters steht mir gegenüber...

Zahnloser Mann mittleren Alters: Damn, you're pretty!
Ich: Hm, thanks.
Zahnloser Mann mittleren Alters: You can't be one your own...
Ich: No, I'm with friends.
Zahnloser Mann mittleren Alters: Ah, with your friend...Wanna try a threesome?
Ich: Hmm...No, Thank you.


...Fritz und Mareike kommen hinzu, der zahnlose Mann schaut erst Mareike, dann mich und schließlich unseren männlichen Begleiter an, grinst und sagt zu Fritz: You are the man!

Philadelphia. Innenstadt. Wir laufen gerade an einem Markt vorbei und werden von einem afroamerikanischen, etwas älteren Mannes angesprochen.

Er: Hey, could I have a cigarette, please?
Mareike: Oh sorry, that was my last one...
Er: Thats ok. Where are you guys from?
Wir: From Germany.
Er: Oh Germany...So, you probably nerver saw black people before!
Wir (etwas erstaunt): Hm, sure we did...
Er: Ah...Well...Ok...But you don`t like them pretty much, don't yoù?


Hm...Was??? Leider konnten wir auf seine Frage nicht mehr antworten, weil der gute Mann sich wohl schon seine Meinung über die deutschen Studenten, die noch nie einen Schwarzen gesehen haben, gemacht hat und deshalb schnell in der Menschenmenge verschwand.

Es gibt wohl noch mehr schräge Geschichten zu berichten. Zum Beispiel könnte ich von dem Mexikaner in der New Yorker Subway schreiben, dem ich helfen sollte, seine Supermarkttüten in eine größere Tüte zu stopfen und der sehr böse wurde, als es mir nach zwei Tüten zu doof wurde, weil er durchaus dazu fähig war, das ganze alleine zu erledigen und der seinen Ärger noch ungefähr fünf Stationen auf mich niederprasseln ließ. Aber wie immer ist die Zeit zu kurz, hier alles niederzuschreiben. Ich kann aber ohne Übertreibung sagen, dass uns hier mindestens einmal am Tag etwas schräges passiert oder uns eine merkwürdige Person begegnet, die uns in irgendeiner Weise komisch anspricht. Ob das nun zwölfjährige schwarze Mädchen sind, die uns ohne Vorwarnung als White Bitches beschimpfen oder eine obdachlose Dicke, die uns unser Kleingeld mit den Worten "I dont want that shit, bitches!" hinterherschmeißt... Irgendwas passiert uns immer. Aber das macht ja irgendwie so eine Reise aus, oder?

Freitag, 31. August 2007

Es waren einmal...

...zwei kleine Mädchen* in New York. Sie schlenderten durch die großen Straßen und bestaunten die großen Häuser mit ihren großen Augen. Nach einer Weile des Staunens und Schlenderns begegneten sie einem gut aussehenden jungen Mann, der sie ansprach und ihnen sehr freundlich eine CD mit selbst komponierter Musik anbot. Etwas abgelenkt durch die äußerlich sehr attrakive Erscheinung des jungen Mannes ließen sich die beiden Mädchen dazu übbereden, eine selbst komponierte CD des jungen Mannes entgegen zu nehmen, die er ihnen mit einer persönlichen Widmung feierlich übergab. Während das eine der beiden Mädchen noch immer über Kopfhörer der Musik lauschte, bat der junge Mann das andere Mädchen zur Kasse und wollte für seine wohlklingende Musik rund 20 Dollar haben. Das Mädchen war leicht irritiert und erklärte dem Mann, dass sie nur wenig Bargeld in der Tasche habe und streckte ihm daraufhin fünf Dollar in die Hand. Das andere Mädchen, noch immer von der Musik berauscht, beobachtete die Szene und wollte dem jungen Mann aus Höflichkeit oder anderen, nicht mehr rekonstruierbaren Gründen ebenfalls ein wenig Geld zukommen lassen und bezahlte die 20 Dollar ohne die iiritierten Blicke ihrer Freundin zu bemerken. Der junge Mann freute sich sehr und lies die beiden verwirrten Mädchen in der großen Stadt, auf der großen Straße zwischen all den großen Häusern ein bisschen weniger freundlich einfach stehen.

*Die Namen werden aus rechtlichen Gründen nicht erwähnt und sind für die Geschichte auch nicht weiter relevant.

Sonntag, 26. August 2007

Von New York nach Boston

Soo, leider ist das Internetcafe hier reichlich teuer und mir bleiben nur noch 3 Minuten, deshalb nur ein kurzer Beitrag heute.

Koffer sind noch immer verschollen, aber wir shoppen fleissig und hoffen, dass die Airline fuer alles aufkommt. Versprochen hat sie das zumindest.

Nach ein paar tollen, ereignisreichen und spannenden, aufregenden, schoenen Tagen in New York sind wir heute morgen in Boston, Massachusetts angekommen und wohnen direkt auf dem Campus der Harvard University. Sauarg schoen hier und vieeeeel zu sehen. Waren heute den ganzen Tag in Boston unterwegs und haben so gut wie alle Sehenswuerdigkeiten abgeklappert.

Vom kalten Wetter in NY wurden wir heute von den fast 40 Grad in Boston etwas ueberrascht und mussten uns erst einmal kurze Sachen kaufen. Es war so heiss, dass ich fast drei Liter getrunken hab. Und diejenigen die mich gut kennen wissen, dass das gut 2.5 Liter ueber meiner Norm liegt.

So. Morgen wird die Harvard Uni besichtigt und mit dem Boot der Bostoner Hafen erkundet. Danach gehts statt der geplanten Route nach Kanada aus Geldmangel doch gleich nach Philadelphia, aber nochmal mit einem zwei oder dreitaegigen Zwischenstopp in New York City.

Nun sind die 3 Minuten fast um und ich werde noch ein bisschen das Nachtleben in Cambridge geniessen. Ganz liebe Gruesse nach zu Hause und auf Wiedersehen :)

Dienstag, 21. August 2007

Erstes Lebenszeichen

Sehr geehrte Mitarbeiter der British Airways,

in diesem Brief moechte ich Ihrer verfickten Fluggesellschaft dafuer danken, dass meine Freunde und ich nun zwei der fuenf Tage in NY von unserer Reiseroute streichen duerfen. Doch damit ich niemanden bei meinem Dankschreiben vergesse, fange ich von vorne an und danke zunaechst den streiklustigen britischen Fluglotsen, dank denen wir am Samstagabend mit 40 Minuten Verspaetung in London ankamen.

Ein besonderer Dank geht jedoch an einen Mitarbeiter Ihrer Fluggesellschaft, der uns trotz der Verspaetung nicht durch den Fast Track, sondern durch die normale Gepaeckkontrolle schickte und durch den wir unseren Anschlussflug nach New York verpassten. Auch die nette Dame am Infoschalter der British Airways verdient es, hier erwaehnt zu werden. Sie buchte uns fuer die unfreiwillige Uebernachtung in London ein Zimmer im flughafennahen und aeusserst schicken Ibis Hotel. Dort speisten wir sehr delikat auf Kosten Ihrer Airline und schliefen wie auf Staub-Wolken.

Nicht zu vergessen danke ich noch Ihrer Mitarbeiterin, die uns am naechsten Morgen fuer den Ersatzflug nach NY eincheckte und uns versprach, dass nicht nur wir, sondern auch unser Gepaeck sicher und zeitgleich mit uns im Big Apple ankommt. Leider war dem nicht so und wir standen in New York vor einem leergeraeumten Gepaeckband. An dieser Stelle auch ein Danke an die netten und ausserordentlich engagierten Mitarbeiter an Ihrem Luggage Center, die sich mit Elan auf die Suche nach unseren vermissten Koffern machten. Trotz deren ehrenwuertigen Einsatzes sind unsere Koffer noch immer verschollen und wir noch immer ungeduscht. Die kleine Unannehmlichkeit, dass wir nun ohne frische Waesche, Zahncreme, Kosmetik und Handyladegeraet durch New York spazieren duerfen, verzeihen wir Ihnen aber gerne. Ihr ausgezeichnter Service und die kurzen Wartezeiten an den ca. 387 Schaltern und Gepaeckkontrollen machen das schliesslich wieder gut.

Ich danke Ihnen also, auch im Namen meiner Mitreisenden, fuer die grossartige Erfahrung und hoffe fuer Sie, mich nicht mehr an Bord einer Ihrer Maschinen begruessen zu duerfen, da ich Ihnen aufgrund meiner ueberschwaenglichen Dankbarkeit auf den Check-in Counter kotzen koennte.

Mit freundlichen Gruessen.




Ein ernst gemeintes Dankescheon geht aber an den netten Taxifahrer, der uns nach einer zweieinhalbstuendigen Irrfahrt durchs New Yorker Subway-System und einem versehentlichen Stopp in einem weniger sicheren Vorort irgendwo in Brooklin einsammelte. Gemeinsam mit ihm machten wir uns auf die Suche nach unserem Youth Hostel. Leider wusste auch er (gebuertiger New Yorker) nicht, wo sich das Hotel befindet und wir fuhren knappe zwei Stunden durch Brooklin und Queens. Die Fahrt wurde apprupt unterbrochen, als ihm dann ein Reifen platze und wir warteten (immer noch irgendwo im Nirgendwo) auf den Ersatzreifen-Lieferanten. Der Taxifahrer war um unser Wohl sehr besorgt und hielt sogar den freundlichen Mexikaner kritisch im Auge, der uns in seinen Privatgemaechern unsere Notdurft verrichten lies. Gegen elf Uhr nachts kamen wir dann endlich in unserer Jugendherberge an - leider knappe 26 Stunden spaeter als erwartet. Die unfaehige Angestellte der British Airways hatte natuerlich trotz Ihrer Versprechungen nicht im Hostel angerufen, um es ueber unsere Verspaetung zu informieren und so standen wir erst mal ohne Zimmer da. Gleucklicherweise war das aber schnell geklaert und so konnten wir wenigstens heute einen wunderschoenen ersten Tag in NY verbringen, an dem wir unendlichst viel gesehen und erlebt haben. Und ich muss sagen, trotz der Tatsache, dass wir verklebt, verschwitzt und genervt in der Stadt ankamen und es auch noch regnete (!!), hat Manhatten alles entschaedigt, was zuvor schief gegangen ist.

I Love New York.

P.S. Das Versprechen, mich gleich nach Ankunft bei meinen Liebsten zu melden, konnte ich aufgrund des leeren Handyakkus, dem Ladegeraet im nicht vorhandenen Koffer und der Tatsache dass ich in diesem beschissenen Internetcafe nicht in meinen Webaccount komme, nicht einhalten. Sorry dafuer. Aber sobald mein Koffer wieder da ist und ich hoffe, das ist sehr sehr bald, werde ich mich auch telefonisch wieder bei euch melden.

Samstag, 18. August 2007

Schlaflos...

Müde. Nervös. Ein kleines Männlein im Kopf, das mich an Dinge erinnert, die ich nicht vergessen darf in meinen viel zu kleinen Koffer zu packen. Versucht, das Männlein zu ignorieren. Nicht funktioniert - Es fing an zu schreien. Versucht, auch das zu ignorieren - Es heuerte Verstärkung an. Nun schreien gleich mehrere Männlein durcheinander. Oropax helfen auch nicht. Blöd. Werde nun zu härteren Mitteln greifen und die Baldiran-Packung in der Küche plündern. Gute Nacht.

Donnerstag, 16. August 2007

Morgens halb sieben in Darmstadt

Wenn man in zwei Tagen eine größere Reise antritt, gibt es Millionen Dinge, an die man denken und tausend Dinge, die man noch erledigen muss. Und trotzdem quetscht man sich noch möglichst viele mehr oder minder wichtige Termine in diese Woche, damit der Stress auch richtig ausgekostet werden kann. Also bin ich heute morgen zu unmenschlichen Zeiten aus dem Bett gekrochen und zu meinem Arzt nach Darmstadt gepilgert, um den schon lange vor mir hergeschobenen Check-up durchführen zu lassen. Ohne Termin und reichlich verschlafen stehe ich vor der noch geschlossen Praxistür und stelle fest, das die Öffnungszeiten, die auf der Webseite des Arztes stehen, nicht mit denen auf dem großen Schild am Eingang übereinstimmen. Da es aber noch zu früh ist, um die Wartezeit mit einer ausgeprägten Shoppingtour zu überbrücken, begebe ich mich schlaftrunken ins nächste Cafe und bestelle erst einmal den größten Milchkaffee, den die amerikanische Kaffeekette zu bieten hat.

Bewaffnet mit einem Grand Café Latte oder wie sich das hellbraune Gebräu in meiner Hand nennt, setzte ich mich auf eine Bank in die Darmstädter Innenstadt und stelle fest, dass es durchaus nette Seiten hat, morgens früh aufzustehen. Man kann nämlich allerhand interessante und lustige Leute beobachten. Klar geht das nachmittags auch, vielleicht sogar noch besser - aber morgens haben sie alle noch diesen halb verschlafenen Blick und jeder hängt noch ein wenig seinem letzten Traum oder zumindest dem Gefühl des wohlig-warmen Bettes hinterher. Mache schlendern gemütlich Richtung Bus oder Bahn, andere hetzen mit permanentem Blick auf die Armbanduhr zur Arbeit. Wieder andere setzen sich wie ich mit ihrem Kaffee auf die nächste Bank und schauen der Stadt beim langsamen Erwachen zu. Wenn sich dann noch die ersten Sonnenstrahlen durch die Häuserwände stehlen, könnte man sogar dazu verführt werden, zu denken, Darmstadt sei gar nicht so hässlich wie man immer angenommen hat. Aber da dieser Gedanke dann doch nur durch die morgendliche Melancholie hervorgerufen wird, schlürft man ganz schnell den letzten Schluck Kaffee aus dem Pappbecher und schlendert koffeingestärkt Richtung Arztpraxis, um sich wieder dem Alltag hinzugeben.

Daheim angekommen stellt man dann fest, dass es wirklich viele Vorteile hat, sich morgens aus dem Bett zu quälen. Denn bis elf Uhr hatte ich schon alle Dinge erledigt, die auf meiner To-Do-Liste des heutigen Tages standen. Und so bleibt sogar noch ein bisschen Zeit, einen Blogeintrag zu schreiben. Ich sollte meine Schlafgewohnheiten vielleicht überdenken.

Dienstag, 14. August 2007

Impressionen aus dem Norden

Hamburg ist schön. Fand ich schon immer. Und nach dem Kurztrip am vorletzten Wochenende hat sich das auch nicht geändert. Vier Tage haben wir die norddeutsche Stadt unsicher gemacht, die Nächte durchgefeiert und die schönsten Läden auf der Schanze leergekauft. Und weil sie schon über die perfekte nächtliche Tour quer durchs Hamburger Nachtleben berichtet hat, beschränke ich mich darauf, hier ein paar schöne Bilder aus der Hafenstadt bloggen:

NACHTRAG:
Wegen Platzmangel musste ich die Bilder leider entfernen. Aber ich bin gerade dabei, einen Flickr-Account zu erstellen und dort dürfen die Bilder bald wieder bewundert werden.