Alltagsblabla

Sonntag, 20. August 2006

Sonnenkind

Nach nun wochenlanger Regenzeit und vor-winterlichen Riten wie das Trinken von Wein bei Kerzenschein und das Lesen in von Schaum überquellenden Badewannen ließ sich am Wochenende endlich die Sonne hinter den schwarzen Regenwolken blicken. Das musste natürlich ausgenutzt werden und so lag ich heute im Liegestuhl und habe mir die Sonne aufs Gesicht scheinen lassen. Meine Haut wurde wohlig warm und meine Sommersprossen kamen aus Ihrem vorgezogenen Winterschlaf hervor und veranstalteten spontan eine kleine Sommerparty auf meinen Wangen. Nachdem es morgen wieder auf klirrend kalte 18 Grad abkühlen soll, tropfen gerade wieder die ersten Regentropfen auf meine Fensterbank. Das war es dann wohl erst einmal wieder mit den sommerlichen Gefühlen. Meine Sommersprossen tanzen aber trotzdem noch und wenn ich Glück habe, sogar bis zum nächsten Sonnenschein.

Montag, 14. August 2006

Das Resümee eines göttlich-geilen Abends

Robbie Williams. Braune verstrubbelte Harre, grüne Augen mit einem begehrenswerten Schlafzimmerblick und einem Sexappeal, das einem bei dem bloßen Anblick des 32-Jährigen schon einen kleinen Orgasmus beschert. Der Mann ist einfach heiss. Und am Samstag war ich ihm ganz nahe. Leider kann von trauter Zweisamkeit hier keine Rede sein, denn ich musste mir den verruchten Herren noch mit 89.999 weiteren Menschen teilen.

Kurz vor 21 Uhr teilte sich die dunkle Wolkendecke und die Abendsonne schickte ihre letzten Strahlen auf die Rennstrecke des Hockenheimrings. Und dann begann der zweistündige Rausch der Gefühle. Von der ersten Minute an war die Stimmung auf dem riesigen Platz einfach gigantisch. Auch der gute Herr Williams schien von der Masse begeistert und zog auf der Bühne eine beeindruckende Performance ab, die leider an manchen Stellen etwas einstudiert wirkte. Aber auch visuell gesehen war die Show einfach fantastisch. Neben den drei Großleinwänden, die den gut aussehenden Herren in jedem kleinsten Detail präsentierten, liefen auf acht schmalen Leinwänden zusammengeschnittene Videosequenzen ab, die choreographisch perfekt zu den Songs passten. Und auch alle anderen technischen Schnickschnacks boten tolle Spezialeffekte.

Musikalische Höhepunkte gab es an dem Abend viele und die Menge sang bei jedem Song lauthals mit, sodass Robbies Stimme an manchen Stellen sogar fast unterging. Rein optisch gesehen war jedoch der absolute Höhepunkt des Abends der gemeinsame Auftritt von Robbie Williams mit seinem "sehr guten" Freund Jonny Wilkes, mit dem er gemeinsam auf der Bühne swingte.

Ich habe keine Ahnung, wer dieser Jonny eigentlich ist, aber er sieht wahnsinnig gut aus und mit Robbie zusammen war das ein gewaltiges Potential an Sexappeal, was da auf der Bühne herumhüpfte. Ich hoffe inständig, dass zwischen den Beiden nicht mehr läuft. Das wäre einfach eine riesige Verschwendung! Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass das nicht so ist. Denn ich bin der Meinung dass man mit Robbie den versautesten Sex haben könnte. Natürlich hätte ich auch nichts dagegen, wenn uns ein gut aussehender Typ wie Johnny dabei Gesellschaft leisten würde. Aber dabei sollten sich die Herren nicht wirklich gegenseitig anziehend finden. Das würde den Spass doch eher negativ beeinträchtigen. In meiner imaginären Vorstellungskraft sind die beiden Herren jedenfalls definitiv nicht homosexuell veranlagt. Leider beschränkte sich der sexuelle Kontakt mit Herrn Williams bisher nur auf mein Kopfkino. Aber geil war's trotzdem.


Mittwoch, 2. August 2006

Lebenszeichen

Nach zehn langen Tagen tippe ich nun endlich einmal wieder ein paar Zeilen in meinen Blog. Nach den Strapazen der Ferienspiele habe ich am Wochenende erst einmal ordentlich gefeiert. War sehr lustig und feucht-fröhlich und auch alkohol-bedingte Peinlichkeiten blieben nicht aus. Am Montag ging es dann zum ersten Mal nach Heidelberg zu meinem Praktikum. Dank den drei Stunden, die ich nun täglich im Bummelzug verbringen werde, lasse ich aber jetzt wieder öfter von mir hören. Zum Bloggen bleibt auf der Reise quer durch alle kleinen Kuh-Käffer ja reichlich Zeit.

Aber nun mal zu den wichtigen Dingen des Lebens: Gestern wurde ich stolze 21 Jahre alt! Eine wichtige Zahl, wie ich von einem klugen Kommilitonen erfuhr. Und zwar nicht nur, weil es jetzt unaufhaltsam auf die 30 zugeht und ich mir Pflegeprodukte für die Haut ab 20 kaufen muss. Sondern weil ich nun in Amerika offiziell das Spielkasino unsicher machen, in Frankreich Waffen besitzen, in Kinshasa Auto fahren und in Singapur bis 24 Uhr ohne Begleitung der Eltern in Kneipen Alkohol trinken darf! Nun steht meiner Weltreise also nichts mehr im Wege.

Aber nicht nur wegen der internationalen Volljährigkeit war der gestrige Tag etwas Besonderes! Es war der erste 1. August seit 1985, an dem es geregnet hat! Ich war mir also gestern morgen hundertprozentig sicher, dass auch der diesjährige erste August ein Sonnentag werden würde und zog dementsprechend wenig an. Nun ja, ich habe dann den restlichen Tag ganz schön gefroren und war geschockt, als die ersten Regentropfen vom Himmel fielen. Es war aber trotzdem ein toller Geburtstag! Danke an all die lieben Freunde, die meinen SMS-Speicher haben überquellen lassen! Nach dem gestrigen Familienabend lassen wir am Wochenende die Korken knallen!

Sonntag, 23. Juli 2006

Abnormale Wikinger-Braut mit blauer Aura und Krümelmonster-Affinität sucht...

So oder ähnlich könnte meine Kontaktanzeige einmal lauten. Auf dem Blog von Zeitlupenbaer bin ich nämlich auf die Seite "Blogthings" gestoßen. Und dort habe ich so einige interessante Dinge über mich selbst erfahren:

Zum Beispiel war ich In meinem früheren Leben ein Wikinger, der im Norden von Kanada lebte und lebendig begraben wurde.

Wäre ich heute Italienerin, würde ich Giorgetta Lombardi heißen und als Piraten-Braut Cannibal Sweet Waters.

Meine Aura ist blau.

Ich bin nicht nur sarkastisch, sondern total sarkastisch.

Bei den Simpsons wäre ich Marge Simpson und in der Sesamstraße das Krümelmonster

Als Cocktail wäre ich ein Margaritha, als Eis-Sorte Erdbeereis und als Oster-Süssigkeit ein Schokohase.

Außerdem bin ich zu 32 Prozent abnormal.


Aha. Nun weiss ich also weshalb es mich nach Kanada zieht und ich mich lieber auf hoher See bestatten lassen würde, als in einem dunklen Erdloch von Würmern aufgefressen zu werden. Was mich allerdings stutzig macht, ist die Tatsache, dass ich Erdbeereis nicht mag und mir die Farbe blau nicht wirklich gut steht. Dass ich sarkastisch bin wusste ich allerdings schon und bei einer möglichen Namensänderung ziehe ich Giorgetta auf jeden Fall in Erwägung. Man weiss ja nie. Vielleicht werde ich einmal Geheimagentin und muss mir eine zweite Identität beschaffen. Die nötige Abnormität ist ja anscheinend vorhanden.

Die politischen Gedanken zehnjähriger Kinder

Seit einer Woche bin ich Betreuerin bei den Pfungstädter Ferienspielen. Das heisst, ich plage mich wochentags fast sieben Stunden mit sechzehn Kindern herum. Bei den derzeitigen Temperaturen macht das natürlich einen Höllen-Spaß. Die Halbzeit habe ich aber schon erreicht. Morgen folgen noch fünf weitere Tage voller Kindergeschrei, Bastelstunden und wahnsinnig interessanten Dialogen mit Acht- bis Zehnjährigen.

Das ganze hat aber auch durchaus seine lustigen Momente. Vor allem, wenn sich kleine neunmalkluge Kinder über weltpolitische Themen austauschen, die sie bei der Kinder-Nachrichtensendung Logo aufgeschnappt haben. Hier ein kleiner Auszug über ein Gespräch zwischen der besserwisserischen Lina und dem Fussball-begeisterten Felix:

Felix: Oaaahh, ich hoffe, die WM findet niemals im Land vom Osama Bin Laden statt!
Lina: Hm, Stimmt. Naja, dann müssten wir dem Ballack einfach einen Brief schreiben, indem wir ihm sagen, dass die Deutschen in der letzten Minute verlieren sollen. Sonst werden die Anhänger vom Osama ganz böse.
Felix: Ja, du hast Recht. Besser verlieren, als getötet zu werden.


Wenn Kinder Politik machen würden, wäre halt doch vieles einfacher und ein kleiner Brief würde der Deutschen Elf das Leben retten.

Sonntag, 16. Juli 2006

Sushi am Fließband

Gestern abend war ich mit meiner geschätzten Kommilitonin Pia in Darmstadt Sushi essen. Das war meine Premiere in Sachen gerollte Reisteilchen. Aber mutig wie ich bin, habe ich mich gleich an den Sushi-Circel gewagt und das All-You-Can-Eat-Menü bestellt. Zum Glück hat es mir geschmeckt, ansonsten wäre die ganze Aktion echte Geldverschwendung gewesen.

Neben dem Sushi fuhren auch weitere asiatische Leckereien wie Frühlingsröllchen, Krabbenchips und Nachtischkreationen an unserer Nase vorbei. Insgesamt war das Essen wirklich gut und empfehlenswert (wenn man von den neongrün-farbenen Fischeiern einmal absieht). Lediglich das Ambiente des "Asia" ließ ein wenig zu wünschen übrig. Kreativ waren die Inneneinrichter aber allemal. Denn auf die Idee, Ikea-Schreibtischlampen als Wandleuchten zu benutzen, muss man erst einmal kommen.

Pia und ich werden jedenfalls wieder hingehen. Auch wenn wir nach diversen Tellern gestern abend keinen Fisch mehr riechen konnten. Für alle, die das "Asia" auch einmal ausprobieren wollen: Öffnungszeiten und Telefonnummer zum Reservieren findet ihr unter asia-darmstadt.de

Freitag, 14. Juli 2006

Der Unterschied zwischen Journalismus und Online-Journalismus

Neulich war ich beim Arzt. Dort wurde ich nicht nur medizinisch behandelt, sondern habe auch erklärt bekommen, was der Unterschied zwischen Journalismus und Online-Journalismus ist.

In einem Smalltalk-Geplänkel kamen wir auf meinen Studiengang zu sprechen. Da mein Arzt schon zum älteren Semester gehört, konnte er sich unter Online-Journalismus nur wenig vorstellen. Nachdem ich es ihm erklärte, war er nur wenig begeistert von der neuen Art der Nachrichtenübertragung und kam zu folgendem Schluss:

"Das wäre ja so, als wolle man ne Gummipuppe mit einer echten Frau vergleichen. Der Online-Journalismus wäre die Gummipuppe und die gute alte Zeitung am Frühstückstisch die echte Frau. Da würde man sich doch eher für letzteres entscheiden."

Nun gut. So ist das also. Und wenn man näher darüber nachdenkt, ist diese Definition gar nicht so weit hergeholt. Klar, die Zeitung am Frühstückstisch lässt sich nur schwer ersetzen. Die Frau in Fleisch und Blut schon gar nicht. Aber ist weder Zeitung noch Frau in greifbarer Nähe, ist die Gummipuppe doch zumindest als mögliche Alternative zu betrachten.

Donnerstag, 13. Juli 2006

Kino-Sommer-Loch in der Sneak

Das mit der Sneak ist so eine Sache. Entweder man hat Glück oder eben Pech. In den Sommermonaten ist das Risiko, mit dem Gefühl der Geldverschwendung aus dem Kinosaal zu spazieren relativ groß. Nach "Thumbsucker" und den "Chaos-Campern" sollte man der Sneak eigentlich schon abgeschworen haben. Trotzdem wagten sich meine Freunde und ich gestern abend wieder in das zumindest gut klimatisierte Darmstädter Kino. Unsere Hoffnung auf einen guten Film wurde allerdings schnell zunichte gemacht und der Filmtitel "Open Water 2" flimmerte über die Leinwand. Der Film hat allerdings wenig mit seinem 2004 erschienenen Vorgänger gemein.

Der Plot: Sechs Freunde begeben sich auf Tour mit einer Luxusyacht. Nach einer ausgelassenen Geburtstagsfeier beschließt die Truppe auf offenem Meer schwimmen zu gehen. Nur Amy bleibt an Bord. Sie hat als Kind ein Trauma erlitten und deshalb panische Angst vorm Wasser. Der immerhin sehr lecker aussehende Dan will Amy diese Angst nehmen, entschließt sich zur Radikal-Behandlung und springt mit ihr ins kalte Nass. Im Eifer des Gefechts hat allerdings niemand daran gedacht, die Leiter am Boot herauszufahren und so paddeln die Freunde im offenen Meer herum und versuchen mit sehr dämlichen Unternehmungen wieder auf das Boot zu gelangen. Weil der Film auch ein bisschen spannend bleiben soll, sterben die Charaktere nach und nach, bis letztendlich nur noch Amy und der lecker aussehende Dan übrig bleiben. Denen gelingt es schließlich auch, wieder an Bord zu kommen und der Film ist zu Ende.

Positiv war, dass der Regisseur die nervigste Schauspielerin gleich als Erste hat sterben lassen. Ansonsten hätte sich der Kinosaal sicherlich schon früher geleert. Meine Erwartungen, dass die sechs Freunde von Haien aufgegessen werden, haben sich auch nicht bestätigt. Das käme dem "ersten Teil" des Filmes wahrscheinlich auch zu nahe. Außerdem nicht schlecht war, dass sich die Charaktere aufgrund eines weiteren sinnlosen Versuch, das Boot zu erklimmen, nackt ausgezogen haben. Deshalb ist ab und an wenigstens ein hübscher Männer-Hintern über die Leinwand geschwommen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Der Film war zwar nicht so schlecht wie andere Sneak-Previews und hatte durchaus seine spannenden Momente, war aber dennoch sein Geld nicht wert. Vielleicht habe ich ja daraus gelernt.

Weitere vernichtende Kritik über den Film könnt ihr hier nachlesen.

Montag, 10. Juli 2006

Von Langeweile keine Spur

Der heutige Tag war einer dieser Tage, an denen man absolut nichts zu tun hat und den Dingen nachgeht, die man sich vornimmt zu tun, wenn man keine Zeit für sie hat. Also habe ich heute erst einmal ausgeschlafen, um anschließend ausgiebig im Garten zu frühstücken. So mit frischen Brötchen, leckeren Erdbeeren und einem riesigen Glas frisch gepresstem Orangensaft.

Als nächstes habe ich dann eine wirklich stumpfsinnige Arbeit erledigt, die aber aufgrund meiner Vergesslichkeit unbedingt von Nöten war: Ich habe meinen Geburtstags-Kalender vervollständigt und die Geburtstage aller mir bekannten Menschen eingetragen. Dabei habe festgestellt, dass der August und der Juli sehr beliebte Monate fürs Kinderkriegen sind. Schließlich habe ich dann die letzte Ausgabe der Neon, die aufgrund der Klausuren-Wochen noch nahezu ungelesen auf meinem Schreibtisch lag, von vorne bis hinten durchgeschmökert.

Alle anderen Dinge, die noch auf meiner To-Do-Liste stehen, habe ich auf Regenwetter-Tage verschoben. Denn mal ehrlich, wer räumt denn sein Zimmer auf oder mistet den leicht überfüllten Kleiderschrank aus, wenn draußen die Sonne scheint? Ich jedenfalls nicht. Also sitze ich gerade im Garten an unserem Teich und genieße es, einfach gar nichts tun zu müssen.

Fast so schön wie Urlaub. Aber nur fast.

Sonntag, 9. Juli 2006

Die weltbewegende Premiere meines ersten Blogeintrages

Tadaaa, es ist soweit. Auch ich habe einen Blog. Nun ist es ziemlich schwierig, einen ersten Eintrag zu verfassen, wenn man gar nicht genau weiss, worüber man schreiben soll. Der erste Eintrag soll ja was Besonderes sein. Eine Premiere. Ein weltbewegendes Ereignis.

Vielleicht wird es einfacher, wenn ich meine Ansprüche herunterschraube, und erst einmal erzähle, warum mein Blog den Namen "Fernfieber" trägt. Das ist eigentlich ganz schnell erklärt. Ich leide nämlich unter chronischem Fernweh. Schon während meines Urlaubs denke ich daran, wohin ich als nächstes verreisen könnte und in welches Land ich einmal auswandern werde. Ich konnte noch nie verstehen, wenn meine mitreisenden Freunde zu mir sagten, dass sie sich schon wieder auf zu Hause freuten.

Jetzt könnte man meinen, mein Zu Hause sei ganz furchtbar schrecklich und ich habe deshalb einen permanenten Drang zu verreisen. Ist aber ganz und gar nicht so. Ich habe eine tolle Familie, wohne in einem schönen Haus mit tollem Garten und habe meine besten Freunde jeden Tag um mich herum. Ich bin nur einfach schrecklich neugierig und möchte am liebsten jeden Fleck der Erde kennen lernen.
Spätestens eine Woche, bevor es dann endlich ans Koffer packen geht, setzt bei mir dann das Reisefieber ein. Ein tolles Gefühl, das als weiteres Symptom meiner Reisesucht gilt. Das Fernweh gepaart mit meinem Reisefieber ergibt nun also den Titel für mein virtuelles Tagebuch.

So, verehrte Leserschaft, das wäre dann genug der Worte.
Zumindest für heute.