Dienstag, 16. Oktober 2007

Wir haben doch keine Zeit...

Kaum sind drei Praktikumswochen vergangen, wird der Blog wieder völligst ignoriert. Doch diesmal nicht aus Unlust, Themenmangel oder anderen gängigen Ausreden. Sondern schlicht aus Zeitmangel. Kaum zu fassen, aber als Studentin ist man wirklich verwöhnt. An vier Tagen ab und zu für wenige Stunden in die Uni pilgern, hier ein bisschen in der Vorlesung sitzen, dort ein wenig mit den Freunden quatschen...Nicht die Arbeit, sondern die Freizeit gestaltet den Alltag.

Beginnt man dann nach Monaten des Studierens und Wochen des Urlaubes mit dem neuen Praktikum, erschlagen einen die (eigentlich normalen) Arbeitszeiten und plötzlich rinnt einem die Zeit die Finger hindurch. Gehetzt versucht man alles Unerledigte in die späten Abendstunden zu verlegen und ist gerade noch dazu fähig, sich nach der Arbeit zu einem DVD-Abend mit Freunden aufzuraffen oder stundenlang mit den Darmstadt-untreu-gewordenen Kommilitonen zu telefonieren.

Manch einer würde mich nun schimpfen und sagen ich solle mich nicht so anstellen. Schließlich wird das später einmal mein Alltag sein. Morgens früh raus, abends spät heim und mit viel Glück zumindest am Wochenende die Freizeit genießen. Aber genau da liegt mein Problem. Will ich später arbeiten, um zu leben oder leben, um zu Arbeiten? Beide Varianten haben sicher ihre Vorteile. Letzteres aber doch ein paar mehr Nachteile. Die Variante des Langzeitstudums mit anschließender Rente mag auch noch eine nette Alternative sein, aber zugegebenermaßen macht mir das Arbeit ja auch Spaß. Ich werde wohl noch ein bisschen darüber nachdenken müssen, wie ich mein späteres Berufsleben gestalten will. Leider kenne ich mich und meine Tendenz zur Perfektion und befürchte deshalb, dass ich später einen gut bezahlten Job anstrebe und die Freizeit dafür ein ganzes Stück zurückzustellen werde. Aber naja, es bleiben ja noch mindestens zwei Jahre Studium, in denen ich ein bisschen Erholung "vorholen" kann...